VBE: Bildung wertschätzen
Mit der Verabschiedung der Weimarer Reichsverfassung wurde die Grundschule 1919 von Klasse 1 bis 4 erstmals festgeschrieben. Alle Kinder sollten vier Jahre lang gemeinsam unterrichtet werden – unabhängig von den wirtschaftlichen Verhältnissen der Eltern. Das war der Beginn der Demokratisierung der Schule in Deutschland. Heute ist die Grundschule die inklusivste Schulform.
„Auf den Anfang kommt es an. Das grundlegende Verständnis und die erlernten Kompetenzen, besonders in den Fächern Mathematik und Deutsch, ermöglichen erst, weitere Bildungswege erfolgreich zu gehen. Um auf die Unterschiedlichkeit der Kinder eingehen zu können, fördert und fordert die Grundschule individuell mit differenzierten Methoden. Die Kolleginnen und Kollegen leisten täglich eine unverzichtbare Arbeit. Immer mehr Aufgaben kommen hinzu. Die Vermittlung von Werten und Normen sind ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit in den Grundschulen. Die Pädagoginnen und Pädagogen an den Grundschulen verdienen höchste Anerkennung“, erklärt Stefan Behlau, Landesvorsitzender des VBE NRW.
Den bildungspolitischen sowie den finanzpolitischen Sprecherinnen und Sprechern der Regierungsfraktionen hat der VBE anlässlich des 100. Geburtstags der Grundschulen das Heft „Denkanstoß Grundschule“ geschenkt.
Anne Deimel, stellvertretende Landesvorsitzende und Autorin des Denkanstoßes, erklärt dazu: „Einige Wortbeiträge in aktuellen Landtagsdebatten zeugen von großer Geringschätzung für die Arbeit der Lehrkräfte in den Grundschulen. Diese Haltung wirkt sich leider sehr negativ auf nötige haushaltspolitische Entscheidungen aus. Im Heft ‚Denkanstoß‘ ist das komplexe System der Schulform mit ihren vielen Herausforderungen dargestellt. Ich hoffe, dass wir Denkschranken durchbrechen können. Das brauchen die Lehrkräfte, aber auch die Schülerinnen und Schüler. ‚100 Jahre Grundschule‘ wäre ein guter Anlass für die Landesregierung, endlich positive Zeichen in Richtung der Grundschulen in NRW zu setzen und in diese Schulform nachhaltig zu investieren.“
Den bislang nur in Auszügen bekannten Masterplan Grundschule des Schulministeriums sieht der VBE kritisch, begrüßt aber die unterstützenden Maßnahmen. „Es ist sehr erfreulich, dass weiterhin mehr Sozialpädagogische Fachkräfte eingestellt werden sollen und die VBE-Forderung nach dem Ausbau der Multiprofessionalität langsam umgesetzt wird. Die Grundschullehrkräfte erwarten jedoch mehr Wertschätzung und Entlastung in ihrer täglichen Arbeit. Die Grundschulen in NRW brauchen aktuell endlich die notwendigen Ressourcen – und keine weiteren Handouts“, erklärt Anne Deimel.
Weiterführende Informationen:
Denkanstoß „Grundschulen in NRW. Daten, Fakten, Kommentare“
Pressemitteilung 57-2019
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11.12.2019 VBE: Inklusion ist die Aufgabe aller SchulformenDie aktuell vom Schulministerium veröffentlichten Daten geben einen Einblick in die Ausgangslage der Neuausrichtung der Inklusion. Für die Umsetzung der Inklusion ist zunächst eine Bündelung der Ressourcen vorgesehen. Nach den vorgelegten Daten ist an 786 weiterführenden Schulen das Gemeinsame Lernen zum Schuljahr 2019/20 eingerichtet worden. Schwerpunktmäßig wurden Haupt-, Real, Sekundar- und Gesamtschulen Schulen des Gemeinsamen Lernens. |
06.12.2019 VBE: Das ist doch keine ÜberraschungDer Verband Bildung und Erziehung (VBE) NRW fragt sich, ob auf die neue KMK-Prognose endlich ein Handeln ohne Notlösungen für die Schulen folgt. |
03.12.2019 VBE: Ansporn für mehr Engagement und weniger Sonntagsreden„Ein klarer Abstand zu den Spitzenreitern und weit entfernt von Chancengerechtigkeit – die Ergebnisse spiegeln die Bildungspolitik wider und sind nicht überraschend. Wir hoffen, dass PISA ein Ansporn für mehr Engagement und weniger Sonntagsreden ist. Helfen würde die Stärkung aller Schulformen. Der Fokus der Bildungspolitik liegt zu sehr auf den vermeintlich höchsten Schulabschluss“, erklärt Stefan Behlau, Landesvorsitzender des VBE NRW, anlässlich der heute vorgestellten PISA-Ergebnisse. |