VBE: Gute Lernvideos können eine sinnvolle Ergänzung sein
Fast die Hälfte der Befragten (47 Prozent) finden YouTube für die Schule wichtig bis sehr wichtig. Schülerinnen und Schüler suchen gezielt nach Inhalten und orientieren sich dabei stark an ihren Freunden und Influencern. „Als Orientierung wäre eine bekannte und anerkannte Liste mit qualitativen Empfehlungen für Schülerinnen und Schüler, für Lehrkräfte und Eltern sehr hilfreich. Doch so eine Liste muss ständig aktualisiert und die Auswahlkriterien müssen wohl überlegt getroffen werden. Einige Empfehlungen für Videos und Apps lassen sich schon jetzt im Netz finden, etwa auf der Seite der Landesanstalt für Medien NRW“, erklärt Behlau.
Nach der Studie wünscht sich die Mehrheit der Jugendlichen eine stärkere Rezeption, Reflexion und Produktion von Webvideos in der Schule. „Für Jugendliche sind solche Plattformen weit mehr als bloßer Zeitvertreib. Das beobachten wir und das versuchen Lehrkräfte bestmöglich zu nutzen. In einigen Schulen produzieren Lehrkräfte mit ihren Klassen bereits gemeinsam Erklärvideos. Naturwissenschaften und Medienkompetenz etwa lassen sich auf diese Weise stark miteinander verbinden. Videoplattformen und Apps sind selbstverständlich im Alltag der Jugendlichen und der Lehrkräfte, nur leider noch zu selten in der Schule. Ursache ist allerdings nicht die Motivation der Pädagoginnen und Pädagogen, sondern unzureichende Ressourcen. Das zeigen auch unsere Umfragen zum Thema. Die Welt ist längst digital, doch die Schule oft noch analog. Der Digitalpakt ist jetzt eine erste finanzielle Starthilfe. Wichtig ist, dass die Investitionen in Bildung unter der Berücksichtigung der nötigen Konzepte, Ausstattung und Fortbildungen erfolgen. Sehr gerne setzen Lehrkräfte auch mal spontan ergänzende Videos ein, doch es fehlen ausreichend Geräte. Sind Geräte vorhanden, können Schülerschaft und Lehrkräfte nicht an allen Standorten problemlos auf das Internet zugreifen. Sowohl schnelles Internet als auch W-Lan stehen längst nicht in allen Klassen- und Fachräumen zur Verfügung“, erklärt Behlau.
Die Ergebnisse der Studie des Expertengremiums „Rat für Kulturelle Bildung“ erhalten Sie hier.
Die VBE-Umfrage „Digitalisierung und digitale Ausstattung“ erhalten Sie hier.
Empfehlungen der Landesanstalt für Medien NRW
Pressemitteilung 47-2019
Unsere aktuellen Pressemitteilungen: |
12.12.2019 VBE: Wettbewerb um Ressourcen schafft keine BildungsgerechtigkeitDer Verband Bildung und Erziehung (VBE) NRW kritisiert den Schulversuch „Talentschule“. „Jeder Versuch für mehr Bildungsgerechtigkeit zu sorgen, ist prinzipiell zu begrüßen, aber Schulen in einen Wettbewerb um bessere Ressourcen und mehr Personal zu schicken, ist mehr als bedenklich. Ein Wettbewerb um Ressourcen schafft keine Bildungsgerechtigkeit“, Stefan Behlau, Landesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) NRW. |
11.12.2019 VBE: Inklusion ist die Aufgabe aller SchulformenDie aktuell vom Schulministerium veröffentlichten Daten geben einen Einblick in die Ausgangslage der Neuausrichtung der Inklusion. Für die Umsetzung der Inklusion ist zunächst eine Bündelung der Ressourcen vorgesehen. Nach den vorgelegten Daten ist an 786 weiterführenden Schulen das Gemeinsame Lernen zum Schuljahr 2019/20 eingerichtet worden. Schwerpunktmäßig wurden Haupt-, Real, Sekundar- und Gesamtschulen Schulen des Gemeinsamen Lernens. |
06.12.2019 VBE: Das ist doch keine ÜberraschungDer Verband Bildung und Erziehung (VBE) NRW fragt sich, ob auf die neue KMK-Prognose endlich ein Handeln ohne Notlösungen für die Schulen folgt. |
03.12.2019 VBE: Ansporn für mehr Engagement und weniger Sonntagsreden„Ein klarer Abstand zu den Spitzenreitern und weit entfernt von Chancengerechtigkeit – die Ergebnisse spiegeln die Bildungspolitik wider und sind nicht überraschend. Wir hoffen, dass PISA ein Ansporn für mehr Engagement und weniger Sonntagsreden ist. Helfen würde die Stärkung aller Schulformen. Der Fokus der Bildungspolitik liegt zu sehr auf den vermeintlich höchsten Schulabschluss“, erklärt Stefan Behlau, Landesvorsitzender des VBE NRW, anlässlich der heute vorgestellten PISA-Ergebnisse. |